El Castillo, viele Höhenmeter, eine Höhle und ein wenig Kletterei


Der Tag fing erst einmal hektisch an. Nach dem Frühstück schrie einer meiner israelischen Zimmergenossen laut auf, als er seine vor dem Zimmer zum Auslüften aufgestellten Schuhe in die Hand nahm. Unter ihnen hatte sich eine Tarantel versteckt. Sie hatte ungefähr die Größe einer Hand, sieht man auf dem Foto nicht wirklich. Die Diskussion, wer das Tier jetzt tötet, habe ich mit einem "What's wrong with you? This is its home, not yours!" beendet und die Spinne mit ein paar sanften Schubsern mit einem Stock weg von dem aufgebrachten Mob gelotst. Den Nashornkäfer konnte ich dagegen nicht retten, leider habe ich davon keine lebendigen gesehen, sondern nur bereits tote und im Normalfall bereits von Ameisen umringte.






Vom Badezimmer aus boden sich zwei Ansichten, die ich teilen möchte. Zum einen einen der herrlichen Tafelberge hinter den lila blühenden Bäumen. Zum anderen ein Stück Handwerkskunst, das mir aufgefallen ist. Dass im Badezimmer ein Einmalrasierer liegen bleibt, ist an sich nichts ungewöhnliches. Dass er aber beim Streichen nicht weggeräumt und so für die Nachwelt konserviert wird, hat mich trotz der frühen Stunde amüsiert.





Hier nochmal das Hostel bzw. die Pousarda, wie die Unterkünfte hier heißen, umgeben von der bis vor einigen Jahren größten Einnahmequelle, Bananenstauden. Seit der Ablösung durch den Tourismus hat das laut Guide einer Reisegruppe, mit dem ich am Vorabend gesprochen hatte, ziemlich abgenommen. Nach der Flußüberquerung ging es am Berg "Castello" steil bergauf. Viele horizontale Meter habe ich an diesem Tag nicht gemacht, dafür einige in die Höhe und bei jeder Snackpause eine traumhafte Aussicht gehabt.










Bis zum Gipfel kann man hier leider nicht, der Weg zur anderen Seite führt durch eine ca. 200 Meter lange Höhle. Die Höhle verläuft in einer langgestreckten Linkskurve, eine vermeintliche Abzweigung gibt es ebenfalls, in der Mitte kann man keinen der beiden Eingänge sehen. Ich war ziemlich froh über meine Stirnlampe und dass eventuell schlafende Fledermäuse entweder tiefer wo anders waren oder von einer vorherigen Gruppe aufgescheucht wurden.










Die Plattfrom ganz oben war mit ein wenig Kletterei zu erreichen, meine Hoffnung, dass das für die hinter mir ankommenden Gruppen zu gefährlich wäre, wurde leider nicht erfüllt. Das richtig gute Motiv einer Eidechse am Rand der Plattform wurde von den ersten beiden Ankommenden verhindert. "Let's take Selfies over there before the crowd comes up" und natürlich das lebendige Motiv verscheucht. Dass da jemand mit der Kamera auf dem Boden liegt, ist ihnen dann immerhin nach ca. 30 Sekunden Posing aufgefallen... Zum Glück habe ich vorher schon ein paar schöne Aussichten zusammenbekommen :-)
Hinter dem kleinen Baum lässt sich der Fluss erahnen, an dem entlang ich am nächsten Tag zurück in die Zivilisation gegangen bin.









Etwas weiter unten konnte man, abgesehen von der Plattform, auch auf die andere Seite des Tals sehen. Das Mittagessen gab es auf einer Steinbank.








Das war Teil 1 von Tag 3. Offensichtlich habe ich verdammt viele Fotos gemacht, der Rest des Tages folgt im nächsten Beitrag.