Erster Stop in der größten Stadt Brasiliens



Nachdem mein Kurzaufenthalt in Iguazu wohl nicht so richtig als Brasilienbesuch gewertet werden kann, würde ich Sao Paulo als meinen ersten Stop bezeichen.

Viel Zeit hatte ich nicht, der Flug zum Karneval ging grade mal zwei Tage später. Hier erst mal ein Eindruck, wie ich normalerweise unterwegs bin: kleiner Rucksack vorne, großer hinten, Gitarre in einer Hand. Öfter dann noch eine Plastiktüte (meine österreichischen Leser setzen hier bitte das Wort "Sackerl" ein, nicht dass ich noch Bescherden bekomme :-P ) mit Proviant in der anderen Hand. Selbst schuld, wenn man meint, so viel Zeugs wäre nötig....




Am Abend dann kurz zu einer der Karnevalvorparties. Der erste Eindruck, den ich bereits in der U-Bahn hatte, war "der Kleidungsstil ist etwas anders als zu Fasnet zu Hause". Für Frauen ist Bikinioberteil und Tutu (Tütü?) vollkommen angemessen, ab ungefähr Mitte 20 kommt dann wieder mehr Kleidung. Die Männer sind hier meist in Shirts und Shorts unterwegs. Wer sich aufwendiger verkleiden möchte, setzt eine Krone, Mickymaus- oder Hasenohren auf. Das Standardoutfit Salvador (siehe nächster Eintrag) ist mir hier allerdings noch nicht aufgefallen. Fotos habe ich vom ganzen Karneval nicht viele. Ich wurde mehrfach gewarnt, dass es nicht selten vorkommt, dass jemand einem unvorsichtigen Besucher das Telefon aus der Hand reißt und damit in der Menge verschwindet. Ein Beispiel aus Sao Paulo gibt es aber.




Tags darauf habe ich erst mal die Anlagen bewundert, die den Brasilianern zur Verfügung stehen, als erstes hier ein Autohaus eines wenn ich mich richtig erinnere englischen Herstellers. Um die Fahrzeuge vor dem Kauf angemessen testen zu können, steht für Kunden ein Sandparcour inklusive Steigungshügel bereit. Nach mehreren Fotos hat mich der Sicherheitsmann sogar hereingebeten, leider hatte ich keine Zeit für eine Testfahrt und insbesondere nicht für das sicher dazugehörende Verkaufsgespräch. Ich war in einem Einkaufszentrum mit Freunden verabredet, die ich in Patagonien kennengelernt hatte. Auch hier war ich wieder ziemlich überrascht, im Keller eine Eisbahn mit Schlittschuhverleih vorzufinden.








Am Abend wurde es wie immer viel zu früh dunkel. So richtig gewöhnen kann ich mich nicht daran, dass es einerseits sommerlich warm ist, andererseits um 18h bereits dunkel. Natürlich muss das in Äquatornähe so sein, aber viele Jahre der Gewöhnung "warm = lange hell" bleiben im Unterbewusstsein hängen. Genau wie ich mich immer noch verlaufe, wenn ich um die Mittagszeit auf der Karte sehe ich muss nach Norden und dann ohne groß nachzudenken weg von der Sonne laufe. Immerhin wird die Zeit, bis ich meinen Fehler bemerke, immer kürzer. Bis zum Park Ibirapuera, den meine Freunde vorgeschlagen hatten, war es entsprechend schon dunkel. Außerdem zog ein Gewitter auf, wie man hier eindrucksvoll sehen kann. Zum Glück gibt es in diesem Park kilometerlange Dächer, unter denen man trocken von A nach B kommt oder, wie es viele Einhemische an dem Tag machten, seinen Outdoorsport durchführen kann, ohne nass zu werden. Außerdem sind sie teilweise mit richtig aufwendigen Graffitis dekoriert.










Da am nächsten Tag Flug und davor noch knappe zwei Stunden U-Bahn zum Flughafen auf dem Plan standen, war der Abend auch recht früh schon wieder beendet. Es sollte für einige Tage das letzte Mal sein, dass ich vor 4 ins Bett komme :-D