Salta, Humahuaca


Von Iguazu aus ging es mit dem Flugzeug weiter nach Salta, die größte Stadt im Norden Argentiniens und mein Ausgangspunkt in die etwas höher gelegenen und entsprechend kargeren Regionen in Richtung bolivianische Grenze.

Als erstes habe ich mir hier endlich meine Gelbfieberimpfung organisiert. In den letzten Wochen in Graz habe ich das bereits 3x versucht, jedes Mal zu unterschiedlichen Uhrzeiten. Jedes Mal das gleiche Bild, über 30 Leute im Wartezimmer. Beim dritten Anlauf gedacht: "Dann besorge ich mir die einfach unterwegs, die ersten beiden Länder, die ich bereise, bergen keinerlei Gelbfieberrisiko." Leider nicht so einfach, der Impfstoff war entweder komplett ausverkauft oder stark reglementiert, in Buenos Aires z.B. nur mit Termin, den ich dann in frühestens 6 Wochen bekommen hätte.
In Salta ging es einfach mit früh auf- und anstehen, einen Zettel bekommen und 3 Stunden später wieder kommen.

Auf dem Weg dorthin habe ich diese Wand mit Graffitis entdeckt. Die Diskussion zum Thema Frauenrechte ist hier noch auf einem ganz anderen Stand, wie ich im Gespräch mit Einheimischen erfahren habe. Gewalt gegen Frauen, so wie in den Graffitis dargestellt, ist laut ihnen leider viel zu oft ein heißes Thema. Frei übersetzt lassen sich die Meinungen so zusammenfassen: "Es muss überall noch vorwärts gehen, aber bei uns [in Argentinien bzw. Chile] vielleicht noch etwas mehr als in Europa."






Tags darauf ging es dann auf den Cerro San Bernardo, wieder nicht mit dem Sessellift. Der Aufstieg wurde mit einer herrlichen Aussicht über die Stadt belohnt, und auch die umliegenden Berge sind ansatzweise erkennbar. Das Nachtbild ist vom anliegenden Gipfel aufgenommen, dort ist der "Virgen del Cerro" eine große Freiluftkirche gewidmet.






In San Lorenzo haben meine argentinische Begleitung und ich uns auf dem Weg zu einem Aussichtspunkt leider verirrt. Nach oben war der Weg am Bach entlang und durch den Wald noch recht angenehm, Aussicht war aber kaum vorhanden und für den Mate am Gipfel eindeutig zu spät. Der Rückweg gestaltete sich dagegen als Drama, da es unterwegs dunkel wurde. Irgendwann war dann der Pfad im Handylicht nicht mehr zu erkennen und Weiterkommen war nur noch durch den Bach möglich war. War nicht wirklich gefährlich, aber doch anstrengend und nervig...






Von Salta fährt ein Bus ca. 4 Stunden nach Humahuaca, für argentinische Verhältnisse also direkt in der Nähe. Die Stadt liegt auf 3000 Höhenmetern, da wird es dann so langsam körperlich bemerkbar. Körperliche Anstrengungen sind zwar noch gut möglich, habe 3x Sport gemacht, allerdings lässt die Kondition ziemlich nach im Vergleich zu weiter unten. Und auch schlechterer Schlaf und leichte Kopfschmerzen haben sich bei mir eingestellt.

Humahuaca ist umgeben von... ich würde mal sagen das ist Sandstein, aber ganz so fit bin ich in Geologie leider nicht... auf jeden Fall weißen Hügeln, die bereits recht schön anzuschauen sind. Meine Mitbewohner im Hostel haben mich zu einem kleinen Ausflug zu einer Art natürlicher Terrasse mitgenommen.




Zurück in der Stadt haben wir noch ein Denkmal zum Thema Unabhängigkeit angeschaut. Der indigene Einfluss wird hier schon sehr deutlich, sowohl bei den auf der Straße zum Verkauf angebotenen Waren als auch den Graffitis.






Abends ging es mit den Mitbewohnern mit der Gitarre zum Hauptplatz, leider konnten die beiden ziemlich guten Gitarristen kaum ein Lied in Englisch, und für "What I got" von Sublime fehlten uns allen die Rapfähigkeiten :-D
Im Anschluss dann noch in eine Bar mit Livemusik, das für diese Region klassische Setup mit Gitarre, Flöte und Trommel. Erst war es eher ein Konzert, später kam dann tanzbarere Musik. Von einer Minute auf die andere der Wechsel von ruhig zuhören zu wildem Tanzen war beeindruckend, trotz der Höhe haben wir bis früh am Morgen getanzt.

Mein Trip nach Hornocal startete entsprechend erst am frühen Nachmittag. Ob beim "Cerro de 14 colores" wirklich richtig gezählt wurde, kann ich nicht sagen. Verdammt eindrucksvoll war es so oder so. Der leichte Aufstieg zurück zum Bus war bei den hier sogar 4300 Höhenmetern doch verdammt anstrengend.






Teiil 2 mit San Isidru, Iruya, Tilcara und Pumarmarca folgt bald.