Die Wasserfälle von Iguazu an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien
Von Buenos Aires ging es mit dem Flugzeug nach Iguazu. Keine größere Reise, es gibt wohl Leute, die das auch als Tagestrip machen und abends wieder zurückfliegen. Die relaxte Variante wären zwei Tage, jeweils einer für die beiden Seiten. Ich habe mich für ein Mittelding entschieden. Abends hin, auf der brasilianischen Seite übernachtet und nichts gemacht außer einer Runde Joggen und Abendessen.
Morgens früh raus aus dem Hostel und mit dem Bus zum brasilianischen Nationalpark. Gepäck eingeschlossen, Eintritt bezahlt und los.
Bereits die ersten Panoramen sind unheimlich beeindruckend. Teils springt das Wasser in einzelnen, (aus der Ferne) recht schmal wirkenden Strömen zwischen den Bäumen hervor, teils hat der Fluss breite Schneisen und den Dschungel und die Felsen geschlagen, die durch die Kraft des Wassers stetig erweitert werden.

Das große Highlight der brasilianischen Seite ist der Steg an den "Garganta del Diablo". Ein wenig Gedränge kann man bereits aus der Ferne sehen, die ganz großen Wasserfälle selbst sind von den mit dem Wind heraufgetragenen Wassertröpfchen verborgen.
Die alles durchnässende Gischt, das Brüllen des Wassers, der Sog der Tiefe sind unbeschreiblich. Sollte ich irgendwann halbwegs passables WiFi finden, lade ich mal Videos hoch - weder die Bilder noch meine Worte können das nicht einmal annähernd angemessen vermitteln.

Zum Glück hatte ich an Regenjacke und Regenschutz für den Rucksack gedacht, trotzdem war ich dort angekommen immer noch klatschnass. An den Wasserfällen selbst ist man generell recht schnell durch. Der Fußweg hält sich in Grenzen, was länger braucht ist Dastehen und Staunen. Es gibt allerdings noch einen Vogelpark, auf den ich mangels Zeit verzichtet habe.
Mein erster Besuch in Brasilien endete also nach ca. 16 Stunden. In Foz do Iguazu gibt es Uber, damit bin ich zurück zur Grenze nach Argentinien, um mir die halbe Stunde Wartezeit zum nächsten Bus zu verkürzen. Die Einreiseformalitäten dauern jeweils ein paar Minuten, wenn viel los ist entsprechend mehr, der Bus fährt aber auf jeden Fall direkt weiter. Immerhin gibt es dort keine Probleme bzw. größere Kontrollen wegen Lebensmitteln. Umsteigen in Puerto Iguazu (dort habe ich später dann auch übernachtet) und weiter zum argentinischen Nationalpark. Dank Zeitverschiebung zwischen Argentinien und Brasilien hatte ich eine Stunde gewonnen und noch ca. 3,5h Zeit für die andere Seite der Wasserfälle.
Aus der groß angepriesenen Panoramabahn gibt es keine Fotos, das Panorama beschränkte sich auf die ca. 20 Meter breite Schneise für die Gleise und den Blick auf den umgebenden Dschungel. Dafür haben auf dem Weg zum Garganta del Diablo zwei Tiere darauf verzichtet, sich zu verstecken. Schildkröten liebe ich, wie in diesem Blog vermutlich an mehreren Stellen recht deutlich herauskommen wird. Das Krokodil war zwar keinen Meter lang, aber trotzdem spannend, mal eines in freier Wildbahn zu sehen.

Die Nahansicht war zwar weniger spannend auf dem Foto, wie ich heute feststellen muss, vor Ort aber mindestens so spannend wie auf der gegenüberliegenden Seite - weniger nass, dafür mehr Gefühl der Tiefe direkt vor mir.


Bei den Nasenbären muss man laut Reiseführer aufpassen, da sie recht aggressiv werden können, wenn man Essen dabei hat. Bei mir waren sie aber friedlich, haben sich ihr Fressen in der Nähe im Wald gesucht bzw. sind an Bäumen und Geländern herumgetollt. Vor allem die Jungen waren sehr verspielt, lustig ihnen zuzuschauen.

Nach dem großen Wasserfall habe ich mir noch zwei der anderen Rundwege angeschaut. Dort gibt es kleinere Wasserfälle, an die man dafür ganz nah heran kann. Direkt am Geländer war es dann viel zu nass für die Kamera, mehr als Tropfen auf der Linse habe ich nicht abgelichtet bekommen. Das Panorama von unten, umgeben vom Dschungel, ist ebenfalls sehr beeindruckend.



Insgesamt ein toller Ausflug, im Anschluss ging mit dem Flugzeug weiter nach Salta in den Norden Argentiniens.