Der beste Ort für Silvester in ganz Südamerika - wurde mir zumindest erzählt :-D

 

Wie bereits erwähnt kam kurz vor Silvester ein wenig Hektik auf. Beim Warten auf besseres Wetter an den Torres del Paine hatte ich mir von einem Chilenen, der mittlerweile in Berlin lebt und auf Heimatbesuch war, erzählen lassen, die beste Silvesterparty in ganz Südamerika sei in Valparaiso. Nicht dass ich ihm seine Neutralität bei dem Thema abgesprochen hätte, aber kurz googeln schadet ja nicht. Das Internet gab ihm recht, also ging es von Mendoza aus per Direktbus über die Grenze und ans Meer.

Die Straße rund um die Grenze war recht spektakulär. Dank eines recht kräftigen Katers (nach der Weintour in Mendoza ging es noch in die Stadt bis morgens um 5, der Wecker klingelte kurz nach 7...) habe ich die Aussicht nur kurz genossen und dann wieder versucht zu schlafen. Der Grenzübertritt zog sich etwas, wie auch an einigen anderen Stellen gab es Kontrollen wegen Obst und Gemüse - in Patagonien z.B. gibt es wohl keine Fruchtfliegen, deswegen wird das Gepäck nach verbotenen Agrarprodukten durchforstet.




Die Stadt selbst hat ein ziemlich gechilltes Flair. Alles ein wenig abgefuckt, aber dafür bunt bemalt, dazu später mehr.

Erst mal zu Silvester.
Ich bin in einem recht angenehmen Hostel voll netter Leute gelandet, mit denen ich dann ab dem frühen Nachmittag erst in der Küche, später auf der Terrasse den Tag begonnen habe. Gegen 22h hat uns das Hostel dann alle Gäste zu ihrem eigenen Besten nach draußen gebeten:
"The terrasse isn't perfect to see the fireworks, better go a few metres up the hill to the next viewpoint."
Also noch ein paar Getränke mitgenommen und zur nahegelegenen Aussichtsplattform. Die Sicht war tatsächlich super, alles voll mit Feiernden, das offizielle Feuerwerk in Valparaiso spektakulär inklusive Aussicht auf die Nachbarorte, die ebenfalls einiges abgebrannt haben.




Gegen halb 2 sind wir dann weiter zur Party in der Innenstadt, wo dann noch mehr los war. Entsprechend haben wir uns verloren und den Rest des Abends in Kleingruppen in unterschiedlichen Clubs verbracht.




Am nächsten Morgen trudelten dann alle nach und nach zum Frühstück ein, entweder aus den Betten oder direkt aus der Stadt. Also weiter getanzt bis ungefähr 13 h. Ein richtig toller Abend!
Muchos gracias y besos a Nick, Rocío/Zombiecita, Melody, Stephen, Keenan, Sophie y... quien olvidé en esta lista por una noche perfecta!



Valparaiso!
Wie gesagt echt tolle Stadt, etwas kleiner als Graz, allerdings nicht ganz einfach herumzukommen, da die Stadt über insgesamt plusminus 40 Hügel verteilt ist (je nach Quelle kommen unterschiedliche Zahlen heraus...).
Dafür gibt es einige ältere und neuere Zahnradbahnen - entweder für Leute, die nicht mehr so gut Treppensteigen können, oder für Touristen. An der ältesten Zahnradbahn der Stadt bin ich doch knappe 15 Minuten angestanden.






Zwar alles ein wenig kaputt und abgeranzt, dafür aber so voll mit Graffitis, dass es trotzdem schön anzuschauen ist. Vor allem für Treppen haben sich die Künstler einiges einfallen lassen. Ich hänge einfach mal ein paar Highlights an, anschauen und genießen :-)


Auch nach Silvester war gut was los in der Stadt. An sich gilt in ganz Chile Alkoholverbot. An Silvester ist Alkoholkonsum gedultet, sonst eigentlich nicht. Interessiert aber kaum jemanden, die Leute sitzen nachts an Plätzen zusammen, spielen Gitarre, trommeln oder was ihnen sonst so einfällt, und trinken entsprechend auch.

 

 

 

Hier noch ein paar Bilder von einem Pubcrawl, dem ich mich mit ein paar Leuten aus dem Hostel mehr oder weniger spontan und ungeplant angeschlossen habe. Die drei Diskos hatten alle eine ziemlich coole Dachterrasse mit Ausblick übers Meer. Terrasse ist auch deshalb nötig, weil in Chile ebenso wie in Argentinien das Rauchverbot eingehalten wird. Da hat Mitteleuropa doch recht deutlichen Nachholbedarf gegenüber diesen vermeintlich rückständigen Ländern...




Außerdem habe ich dank des Tote-Hosen-Shirts wieder mal einen netten Kontakt geknüpft. In Chile kennt die so gut wie niemand, der Mann mit dem Tattoo neben mir behauptet, er sei der einzige Fan im ganzen Land.






Vom Tagesausflug nach Concon gibt es einen separaten Eintrag.